In den frühen Morgenstunden des 6. Juni 2012 wird in Mitteleuropa ein sehr seltenes und eindrucksvolles Himmelsphänomen zu beobachten sein. Der Planet Venus wandert, von der Erde aus gesehen, vor die Sonne und kann als kleiner schwarzer Fleck auf der Sonnenscheibe wahrgenommen werden.

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Um den Venustransit selbst zu beobachten, sollte man zum Sonnenaufgang um ca. 5:15 Uhr einen Standort mit freier Sicht zum östlichen Horizont aufsuchen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Transit schon in vollem Gange. Über eineinhalb Stunden kann die Schlussphase des Himmelsschauspiels verfolgt werden. Die Venus befindet sich hierbei im oberen rechten Bereich der Sonnenscheibe.

Sonnen-Beobachtungen sollte jedoch niemals mit ungeschützten Augen stattfinden. Augenschäden oder sogar eine Erblindung wären die Folge! Auch Sonnenbrillen sind für solche Zwecke ungeeignet. Am besten verwendet man die bei Sonnenfinsternissen üblichen Sofi-Brillen, die im Fachhandel zu erwerben sind. Mit diesem Hilfsmittel lässt sich die Venus als kleiner Punkt vor der Sonne sehen. Mehr Details können mit speziellen Sonnenteleskopen wahrgenommen werden. So kann bei idealen Bedingungen, zu Beginn und Ende des Transits, das an der Venusatmosphäre gebrochene Licht als schmaler Ring erkannt werden.

Auf dem Gelände der Christian-Jutz-Volkssternwarte Berg wird das Ereignis wegen hoher Bäume vor dem Osthorizont nicht zu sehen sein. Interessierte Besucher haben jedoch bei Sonnenaufgang die Möglichkeit, den Transit auf dem hinteren Schulhof der benachbarten Oskar-Maria-Graf Schule an der Lindenallee 8 in Aufkirchen zu verfolgen. Mitglieder der Sternwarte Berg stellen hierzu spezielle Sonnenteleskope und Projektoren auf und stehen für Fragen zu dem Himmelsschauspiel zur Verfügung.

Übrigens, wer diesen Ereignis verpasst, wird in seinem Leben keine weitere Beobachtungsmöglichkeit haben. Erst in 105 Jahren kommt es zum nächsten Venustransit, der nur unseren Enkeln und Urenkeln vorbehalten ist.

(Foto: A. Dellinger, B. Ruhdorfer)