Der Stern von Bethlehem

Weihnachten 2020 wird uns in vielerlei Hinsicht lange in Erinnerung bleiben. Dieses Mal bekommen wir aber mit ein wenig Glück einen „echten“ Weihnachtsstern zu Gesicht.

Wenn am 21. Dezember das Wetter mitspielt, kann man ab etwa 17 Uhr, tief über dem Südwesthorizont, die Begegnung der zwei größten Planeten unseres Sonnensystems beobachten. Jupiter „überholt“ auf seiner inneren Umlaufbahn um die Sonne den Ringplaneten Saturn.

Von der Erde aus gesehen, haben die beiden Himmelskörper zu diesem Zeitpunkt einen Abstand von nur 6 Bogenminuten. Mit dem bloßen Auge wird man die beiden hellen Lichtpunkte wohl kaum trennen können.

Solche kosmischen Überholmanöver finden etwa alle 20 Jahre statt und werden „Große Konjunktion“ genannt. Es ist aber immerhin ganze 400 Jahre her, dass sich Jupiter und Saturn dabei so nahe waren.

In ganz speziellen Fällen kann es bis zu drei solcher Begegnungen innerhalb nur eines Jahres kommen. So auch in der Zeit zu Christi Geburt. Viele Astronomen und Theologen vermuten deshalb, dass der Stern von Bethlehem, dem die drei Weisen aus dem Morgenland folgten, eine große Konjunktion des Königsterns – Jupiter – und des Sterns des jüdischen Volkes – Saturn – war.

Egal ob man nun an den Weihnachtsstern und an dessen wissenschaftliche Interpretation glaubt oder nicht, dieses Jahr wird jedenfalls mit einem spektakulären astronomischen Ereignis enden. Bereits ab Mitte Dezember wird man kurz nach Sonnenuntergang bemerken, wie sich tief über dem Südwesthorizont die hellen Lichtpunkte der zwei Planeten jeden Tag immer mehr nähern.

Die Sternwarte Berg ist aus bekannten Gründen derzeit leider geschlossen. Unsere Sternfreund*innen der Beobachtergruppe des Deutschen Museums, der Sternwarte München und der Münchner Volkshochschule werden aber am 20. Dezember um 16 Uhr eine virtuelle Sonderveranstaltung mit dem Titel Das kosmische Gipfeltreffen anbieten. Dabei werden von einer Expertenrunde astronomische und theologische Hintergründe beleuchtet, die Himmelsabläufe vor über 2000 Jahren in einem Planetarium simuliert und auch Live-Bilder des Ereignisses von verschiedenen Observatorien gezeigt.

Das Team der Sternwarte Berg wünscht Ihnen eine friedvolle Weihnachtszeit und ein gesundes, glückliches Jahr 2021!

Wir freuen uns schon darauf, Sie bald wieder auf unserem Gelände an der Lindenallee in Aufkirchen begrüßen zu können – sobald es die Lage zulässt.

Bleiben Sie gesund!

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